Themenwoche

Keine Nudeln für Holly

Könntet ihr auf eine gute Portion Nudeln mit Pesto auf Dauer verzichten? Oder die schnellen Ofenkartoffeln zwischen zwei Onlinevorlesungen? Ich kaum. Aber eine Woche lang habe ich mein Bestes gegeben und es ausprobiert.

Challenge 3: Ganz ohne Kohlenhydrate geht nicht, da diese verflixten Dinger überall drin sind. Aber Ich habe es auf ein Minimum reduziert und eine Woche lang auf Nudeln, Kartoffeln, Reis, Brot und Hülsenfrüchte verzichtet.

Was ist mir an diesen Lebensmitteln so wichtig?

Ich denke, ich bin bei Weitem nicht allein, wenn ich behaupte, dass Nudeln mit Pesto einfach geil sind. Was gibt es Besseres? Nichts ist idiotensicherer, schneller und mit weniger Aufwand zu kochen, als Nudeln mit Pesto. Eine Packung Nudeln, ein Glas Pesto und eine Prise Salz ist alles was man braucht. Die Nudeln sind in 10 Minuten gekocht, dann Pesto drauf und fertig ist das Prachtexemplar der studentischen Küche. Gleichzeitig bietet dieses Gericht eine Vielzahl an Variationen: grünes Pesto, rotes Pesto, scharfes Pesto und von den Nudeln habe ich noch gar nicht angefangen. Ich weiß, diese Meinung hat Streitpotential, aber ich behaupte, die Nudelform macht einen Unterschied! Und das Beste an allem ist: Ich kenne niemanden, der oder die Nudeln mit Pesto verschmähen würde. So simpel, so schnell, so verführerisch – so ein Genuss!

Das zweite Gericht auf meiner Schnell-Koch-Liste sind Ofenkartoffeln. Die muss man im Gegensatz zu Nudeln nicht mal umrühren, dafür aber schneiden… – Und kommt mir jetzt nicht mit 5 Minuten-Nudeln! Wasser aufgießen gilt nicht als Kochen! – Ofenkartoffeln habe ich nicht selten neben der Onlinevorlesung geschnibbelt, in einer Schüssel mit Öl, Salz und Kräutern angerührt, dann eine halbe Stunde vor Ende der Vorlesung in einer „Toilettenpause“ in den Ofen geschoben und fertig ist das grandiose Mittagessen.

Damit sollte nun Schluss sein.

Zur Vorbereitung meiner “Keine Kohlenhydrate” habe ich mit voller Motivation eine Liste an Lebensmitteln und Rezeptideen erstellt, die Umsetzung war leider dürftig.

Käse war meine Rettung!

Die ersten drei Tage vergingen ohne Komplikationen; ich hatte frisch eingekauft, nur Online-Uni geplant und war noch voller Motivation. Mein erstes Frühstück bestand zum Beispiel aus einem Obstteller mit Birnenschnitzen, Banane, Erdbeeren, zwei getrockneten Pflaumen und einer kleinen Hand voll Nüssen. Dazu ein kleiner Becher Naturjoghurt. Bis dahin wäre mir noch nicht mal ein Verzicht aufgefallen. Auch mit Gemüsepfannen mit Thunfisch, oder Rohkost mit Kräuterquark ließen sich die ersten Tage wunderbar überstehen. Die kleine Sünde, die ich hier wohl anmerken sollte, ist mein Käsekonsum am Rande. Begonnen mit ein paar Scheibchen Parmesan nach dem Frühstück, über viel Reibekäse über der Gemüsepfanne, bis hin zu der Käseauswahl neben der Gemüseplatte. Ganz nach dem Motto „Käse schließt den Magen“. Mein Magen wurde in dieser Woche dauerhaft geschlossen.

Käse für alle!

Wenn sich Heilfasten besser anfühlt als eine Ernährungsumstellung.

Am vierten Tag ereilte mich dann eine Krise. Durch das Konzept der Präsenzlehre komplett überrumpelt, verließ ich das Haus um zehn Uhr. Ohne gefrühstückt zu haben, oder an eine Wegzehrung zu denken. Sowas passiert mir oft, nur für gewöhnlich kann ich mir beim Bäcker einfach ein Brötchen holen. Also hört man während der Vorlesung öfter meinen Magen als Beiträge von Studierenden. Die leichte Kost sorgt zwar für eine sehr gute Verdauung – nur zu empfehlen! – aber das Hungergefühl bleibt leider nicht aus wie beim Heilfasten.

Die restlichen Tage gestalteten sich etwas anstrengender als die ersten drei Tage der Woche. Die mangelnde Zeit, mich mit aufwendigen Pfannengerichten zu beschäftigen, führte zu viel Rohkost- und Käsekonsum.

Am letzten Tag wollte ich noch gebührend Abschied nehmen, in der Hoffnung, so viel wie möglich von dieser Ernährungsform beibehalten zu können. Zu sehen ist gebratenes Lachsfilet, Kürbis-Karotten-Gemüse,  gebratene Zucchini, Quark und Rohkost:

Das sieht doch kaum nach Verzicht aus, oder?

Was ich definitiv gelernt habe, ist, dass bei heißen Temperaturen ein leerer, oder wenigstens leichter Magen ein sehr gutes Gefühl ist. Eine bessere Vorbereitung und mehr Zeit zum Kochen sind aber auch von Nöten, um nicht Hunger leiden zu müssen. Außerdem geht mehr als man denkt ohne kohlenhydratreiche Lebensmittel. Und zu guter Letzt: Käse rettet den Tag!

Mein Vorsatz für meine weitere Ernährung ist, meinen Konsum von stark kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln auf eine Mahlzeit pro Tag zu reduzieren.

Diesen Vorsatz musste ich bereits am ersten Tag brechen, da mir ein Flammkuchen auf der Speisekarte im Colle regelrecht ins Gesicht gesprungen ist. Da ich aber eine Woche so ausnahmslos streng mit mir war, wollte ich mir diese Ausnahme gönnen. Doch wie wir alle wissen, ist eine Ausnahme gerne der Anlass, die Regeln vollkommen zu vernachlässigen. Bei mir zumindest.

Und Holla-die-Waldfee, hab ich meine Nudeln vermisst!

Fotos: Holly Geiss

 

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