Politik

STURA INSIDE VOM 13.01.20

Der Studierendenrat, kurz StuRa, tagt alle zwei Wochen, um die Interessen aller Studierenden an der Uni Tübingen zu vertreten. Wie genau laufen die öffentlichen Sitzungen ab und was wird dort besprochen? Das Wichtigste aus der StuRa-Sitzung vom Montag, 13. Januar, erfahrt ihr hier.

Zur ersten Sitzung des Jahres fand sich der StuRa am Montag, 13.01.2020 wieder einmal zusammen. Passend zum neuen Jahr wurde, tatsächlich, manch einer hatte es ja schon bezweifelt, der neue Sitzungssaal im Clubhaus eingeweiht.

Nach einem lauten „Halloooooo!“ des GA und einer Erinnerung an die sehr chaotische letzte Sitzung wurde die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Sitzung eröffnet. Es wurde appelliert, man solle sich dieses Mal doch wieder mehr an Ordnung und Ruhe in der Sitzung halten. Dass dies, im Hinblick auf die näherkommende Klausurenphase und mit einer Runde an semi-motivierten und latent gestressten Studierenden, ein eher schwieriges Unterfangen werden würde, sollte sich im Verlauf der Sitzung bald zeigen.

Wenige Anträge, dafür viel Diskussion

Es standen vergleichsweise wenige Anträge auf der Tagesordnung. Dafür wurde der erste Antrag gleich umso ausführlicher diskutiert.

In dem Antrag ging es um die Förderung der NMUN (National Model United Nations) Delegation für 2020. 17 Studierende alias Delegierte nehmen an einer simulierten UN-Sitzung in NYC mit 5 000 weiteren Studierenden aus aller Welt teil. In der ausführlichen Vorstellung der Antragstellenden betonten diese auch, dass die Uni Tübingen schon oft Auszeichnungen für die Teilnahme erhalten habe. Obwohl es sich bei der Förderung nur um einen verhältnismäßig geringen Betrag von ca. 2000 € handelte, entbrannte schnell eine hitzige Diskussion zwischen den verschiedenen Hochschulgruppen. Vor allem die GHG mit ihrer Verbündeten, der FSVV, forderte zuerst einen Versuch der Antragsteller, von der Universität die Förderung direkt zu erhalten. Diese würde ja auch von dem Prestige der Teilnahme und der Auszeichnungen profitieren und solle nicht wie so oft versuchen, „Kosten auf den StuRa umzumünzen“. Hiergegen wendete sich jedoch die LHG, die für die direkte Förderung durch den StuRa plädierte, da dieser ja dafür da sei, „falls sich die Uni mal wieder weigert“. Obwohl am Ende des Tages alle grundsätzlich für eine Förderung des Vorhabens waren, wurde der Antrag vertagt.

Der Antrag zur Förderung eines Vortrags über die CO2-Bepreisung wurde dann wiederum zur Erleichterung aller direkt einstimmig angenommen.

Zuletzt wurde über einen Antrag der LHG und RCDS zur Förderung der Veranstaltung „Studentischer Dialog WiSe 19/20“ abgestimmt.  Hier werden Gäste zur Diskussion aktueller Themen aus Politik, Forschung und Lehre eingeladen. Der Antrag wurde mit erstaunlich vielen Enthaltungen (10 Enthaltungen bei 19 Stimmen) angenommen. Ob sich so viele enthielten, weil die nächste Veranstaltung mit dem Thema Meinungsfreiheit den, unter Studierenden doch umstrittenen Boris Palmer zu Gast hat, oder, ob es andere Gründe dafür gab, blieb offen.

AK-Berichte und weitere Diskussionen

Der AK Digitalisierung, der bisher nur aus Mitgliedern der Juso-HSG besteht, bat um mehr Beteiligung der anderen Hochschulgruppen. Ein AK könne nur durch die Anwesenheit verschiedener Interessenvertretern ausreichend mandatiert sein.

Der AK Rätebaubrigade freute sich über den neuen Sitzungssaal. Es werde nun noch ein Name gesucht. Dieser könne dann aber nicht „Karola-Bloch-Saal“ lauten, ließ die LHG noch anmerken.

Schließlich wurde am Ende der Sitzung noch eine weitere Diskussion eröffnet. Eine Vertreterin der LHG schlug vor, den Vor- und Nachnamen der StuRa Mitglieder auf der Website des StuRa zu veröffentlichen. Dies ging der GHG wohl erheblich gegen den Strich. Es folgte eine Debatte über die Sinnhaftigkeit dieser Idee, Datenschutz und die Eindeutigkeit der bisher nur veröffentlichten Vornamen. „Der RCDS hat gefühlt mindestens drei Leons,“ da wisse man ja nie wer gemeint sei, meinte die LHG. Auch den Vorschlag, man könne den Nachnamen nur auf expliziten Wunsch der Einzelnen hinzufügen, kritisierte die GHG weiter. Das würde die StuRa Mitglieder ungleich machen. Diese Aussage wurde daraufhin nur mit dem leicht ironischen Ausruf „Vielfalt!“ der LHG quittiert. Die allgemeine Genervtheit stieg auf ein bedrohliches Level.

Am Ende wurde klar, dass man beim aktuellen Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ sowieso keine Beschlüsse mehr fassen darf. Die Sitzung konnte also zur Erleichterung aller beendet werden. Um 21:31 wurden alle tapferen Vertreter wieder in die Freiheit entlassen.

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