Das Coronahandbuch für Studierende Unileben

Das Coronahandbuch für Studierende – neue Hobbies

Hurra, die Welt geht unter! So fühlt es sich zumindest manchmal an. Da könnte man beinahe seine eigentliche Lebensaufgabe vergessen: Student*in sein. Doch geht das überhaupt, während da draußen ein Virus herumgeht und alle zuhause in Jogginghose in Online-Vorlesungen sitzen? Wir von der Kupferblau haben es uns zur Aufgabe gemacht, euch aus dem Isolationstief zu holen. Das Coronahandbuch für Studierende präsentiert euch heute: sieben Hobbies, die wir für uns  entdeckt haben!

Wie sagt man so schön? Not macht erfinderisch? Wir sagen: Corona macht erfinderisch!

Wie oft hat man in seinem Leben schon gedacht “Ach hätte ich mal mehr freie Zeit”. Und jetzt – Corona macht es möglich – haben wir diese freie Zeit plötzlich. Und zwar sehr viel davon. So viel, dass man sich oftmals fragt, wie man sie endlich schneller rumkriegt. Auch ich stand nach der dritten durchgeguckten Serie auf Netflix und dem fünften durchgelesenen Buch mal wieder vor der Frage: Und was jetzt?

Nach einer kurzen Phase der Verzweiflung kamen sie plötzlich, die kreativen Ideen. Dank Inspirationen von Freunden, Kindheitserinnerungen oder einfach aus dem Nichts erschienene Gedanken, hatte ich plötzlich eine ganze Liste von Sachen, die ich schon immer mal ausprobieren wollte. Natürlich waren viele Eintagsfliegen dabei oder Dinge, die ich mir besser vorgestellt hatte, als sie letztendlich waren. Doch in diesem Artikel stelle ich euch heute die Tätigkeiten vor, die ich mittlerweile fast schon als meine Hobbies bezeichnen würde.

1. Geocaching

Manchmal sind sie leicht zu finden, manchmal bringen sie einen fast zur Verzweiflung: Geocaches!

Hier habe ich mich von meiner Kindheit inspirieren lassen. Eine Wanderung oder ein Spaziergang, ohne diesen mit dem Suchen eines Geocaches zu verbinden, gab es mit meinen Eltern früher nicht. Ich weiß noch, dass ich damals ziemlich froh war, als ich endlich damit aufhören konnte – das ist doch nur etwas für alte Leute… Dachte ich!

Vor einigen Wochen, als ich gefühlt zum hundertsten Mal den gleichen Weg entlang ging, habe ich einfach spontan im Internet geguckt, ob versteckte Caches in der Nähe sind. Und siehe da – Tübingen ist voll davon! Nach meinem ersten Fund hat mich die Lust gepackt und ich wollte gar nicht mehr aufhören. In meiner Nähe habe ich nun schon alle Geocaches geloggt- dann muss ich ab jetzt wohl weitere Strecken gehen.

2. Blumen pressen oder trocknen

Getrocknete Blumen bringen die Natur in das eigene Zimmer und sehen dabei auch noch wunderschön aus!

Hier hat eine Sache zur nächsten geführt: Auf diese Idee kam mir tatsächlich während eines Geocaching-Ausflugs, als ich an einer hübschen Blumenwiese vorbeiging und mich nicht mit dem Gedanken, dass die schönen Blumen in ein paar Tagen verblühen, anfreunden wollte.

Könnte man sie nur haltbar machen… Aber das kann man doch! Ich pflückte einen schönen Strauß und sobald ich zu Hause war, packte ich die Hälfte der Blumen zum Pressen in ein dickes Buch, die restlichen hing ich kopfüber auf, um sie zu trocknen. Nach zwei Wochen, siehe da – hatte ich großartige Dekorationen für mein Zimmer! Kostenlos und selbstgemacht, was gibt es Schöneres?

3. Yoga

Nach drei Wochen steht schon der Kopfstand.

Ja, tatsächlich ist Yoga als Hobby nicht besonders extravagant und neu. Aber ich habe es dank der Coronazeit nun auch endlich für mich entdeckt. Besonders praktisch dabei finde ich, dass es außer einer Yogamatte nur ein wenig anfängliche Motivation benötig. Dann kommt man ganz automatisch wortwörtlich in den Yoga-flow.

Nicht nur, dass ich dank der täglichen Routine ausgeglichener und geduldiger (auch bezüglich meiner Familie, bei der ich mich zeitweise wieder einquartiert habe) bin, auch habe ich tatsächlich das Gefühl gar nicht so unsportlich zu sein wie ich bisher immer dachte. Zugegeben, verglichen mit sämtlichen Yoga-Junkies, die man auf Social Media entdeckt, bin ich noch ein blutiger Anfänger. Aber wie heißt es so schön: Übung macht den Meister!

4. Malen nach Zahlen

Malen nach Zahlen ist nur was für Kinder? Nicht ganz!

Auch bei diesem Hobby hatte ich zunächst Vorurteile. Als meiner Freundin mir sagte, sie habe nun mit Malen-nach-Zahlen angefangen dachte ich: Oh man, jetzt sind wir wirklich schon so weit gekommen? Nachdem sie mir jedoch in den Ohren lag, wie viel Spaß es macht und wie gut man sich dabei entspannen kann, dachte ich, ich gebe den ganzen eine Chance und habe mir selbst ein Bild bestellt.

Die Auswahl ist riesig und die Entscheidung fiel schwer. Letztendlich habe ich mich für einen bunten Hirsch entschieden und mal wieder war ich überrascht: Es machte tatsächlich Spaß! Ich muss zugeben, es gab Abende an denen ich einfach nur genervt war und hoffte, endlich fertig zu werden. Alles in allem, ist es jedoch ein schöner Zeitvertreib und das Ergebnis lohnt sich.

5. Pflanzen züchten

Das mag vielleicht komisch klingen – aber man entwickelt schon fast so etwas wie Muttergefühle, wenn man seine Pflanzen aufwachsen sieht.

Ich glaube, so ziemlich jeder hat sich in den letzten Wochen mindestens einmal Gedanken darüber gemacht, etwas in der Wohnung oder im Zimmer zu verändern. Mir war schnell klar, was ich wollte: Pflanzen! Damit ich nicht unbedingt neue kaufen muss, schaltete ich in der “Free Your Stuff Tübingen”-Gruppe auf Facebook eine Anzeige, ob vielleicht jemand ein neues Zuhause für seine Pflanzen sucht.

Ich war überrascht, wie viele Nachrichten ich nach paar Stunden hatte. Doch die Leute boten mir Ableger an? Von Gummibäumen, über Grünlilien, bis hin zu exotischen Pflanzen, deren Name ich kaum aussprechen konnte. Warum nicht, dachte ich damals. Und heute, einige Wochen später, freue ich mich jeden Tag, wenn ich sehe wie meine Pflanzen wachsen, Wurzeln bilden und neue Blätter sprießen. Nachdem ich meinen mir bis dahin unerkannten grünen Daumen erkannt hatte, widmete ich mich auch anderen Projekten, wie zum Beispiel einer Blumenwiese für Bienen oder dem Anbau von Küchenkräutern. Für letztere kann ich euch versichern: Selbstgepflanzt und -geerntet lassen sie das Essen gleich nochmal viel besser schmecken!

6. Handlettering

Einfach und schön – Handlettering für Kupferblau.

Schon seit einiger Zeit habe ich ein Fable für schöne Buchstaben, aber bisher habe ich immer nur alibihaft mit Kulli versucht zu kalligraphieren. Da ich jetzt nichts anderes zu tun hatte, habe ich mir aber endlich ein Anfänger-Set fürs Handlettering und ein passendes Übungsheft zugelegt. Regelmäßig versetzt es mich nun in die Grundschulzeit, wenn ich versuche mit den verschiedenen Stiften die Buchstaben nachzuzeichnen, genauso wie in den Schreibschriftheften damals.

Auch wenn ich Momente purer Frustration durchlebe und manchmal am liebsten den Radiergummi in die Ecke pfeffern würde, so bin ich am Ende doch immer ganz happy, wenn mir schlussendlich ein wunderschönes Wort vom Papier aus entgegen strahlt. Nun schmücken nicht nur schön aussehende To-Do-Listen meinen Schreibtisch, ebenso macht es viel mehr Spaß Zusammenfassungen zu schreiben oder an Selbstgemachtes noch einen hübsch beschriebenen Anhänger zu basteln.

7. Makramee knüpfen

Die Möglichkeiten von Makramee sind vielseitig, zum Beispiel als Wandschmuck oder Blumenampel

Zum Schluss nun noch etwas, an dem ich wirklich Gefallen gefunden habe: DIY-Makramee. Auch hierbei ließ ich mich von einer Freundin inspirieren. Ich habe schon immer neidisch auf ihren schönen, selbstgemachten Wandbehang geguckt – als ich damals jedoch hörte, dass das Ganze mehrere Stunden dauert und sich über Tage und Wochen hinziehen kann, hatte ich das ziemlich schnell für mich abgehakt. Aber jetzt – dank Corona – habe ich plötzlich die nötige Zeit. Nachdem ich meinen ersten Wandschmuck fertig hatte, war ich so von dem Ergebnis angetan, dass ich unbedingt mehr wollte. Im Internet fand ich Inspiration, was man noch alles aus dem Garn machen kann – von da an entstanden Blumenampeln, weitere Wandbehänge, Topfuntersetzer und Schlüsselanhänger. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt – und DIY-Makramee zählt definitiv zu meinen neuen Hobbys!

Vielleicht kannte der/die eine oder andere von euch schon ein paar der Ideen, vielleicht sind auch ganz neue Sachen für euch dabei. Obwohl ich bei einigen Punkten ehrlich gesagt auch erst skeptisch war, haben sie sich letztendlich alle als ein schöner Zeitvertreib herausgestellt. Falls auch ihr mal wieder nicht wisst, was ihr mit der vielen freien Zeit anfangen sollt, denkt zurück an eure Kindheit, an Dinge, die ihr schon immer mal machen wolltet. Lasst euch von Freunden oder den unendlichen Weiten des Internets inspirieren – oder probiert auch gern die hier vorgestellten Hobbys aus, die ich neu für mich entdeckt habe! Ich sage nur: Ein Versuch ist es wert.

Ihr wollt mehr Tipps? Hier geht es zur gesamten Artikelreihe: Das Coronahandbuch für Studierende – Küchenkräuter

Text: Julia Kurrat und Sinem Tuncer
Fotos: Julia Kurrat und Sinem Tuncer

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